Wieso soll man eine Gleitsichtbrille kaufen?

Wer heutzutage zum Optiker geht und über 30 Jahre alt ist, wird nicht selten vom Optiker zum Kauf einer Gleitsichtbrille gedrängt. Der Grund ist einfach: Ab Mitte 30 macht sich bei vielen langsam die Alterssichtigkeit bemerkbar - und wenn man dann gleichzeitig kurzsichtig ist, braucht man - je nach Seh-Anforderung zwei Brillen:

Oder man braucht eine Brille, die beides bietet. Gleitsichtgläser sind Mehrstärkengläser, bei denen der Übergang von der Fernsicht zur Nahsicht stufenlos ist. Das bietet zwei Vorteile:

Gleitsichtbrille
Gleitsichtbrille: Mehrere Sehkorrekturen in einem Brillenglas:
Oben: Fernsicht (mehr als 2 Meter);
Mitte: mittlere Distanzen (0,5 bis 2 m), z.B. Computer-Bildschirm;
Unten: Nahsicht (weniger als 0,5 m), z.B. beim Lesen eines Buches;
die seitlichen Zonen links und rechts sind gleitend gewölbt und
sorgen häufig für ein etwas unscharfes Bild

Gleitsichtbrille die beste Seh-Lösung (?)

Eine Gleitsichtbrille ist also - zumindest aus Sicht des Optikers - die beste Seh-Lösung. Folglich wird er oder sie die empfehlen und anpreisen.

Ein Problem, was viele Optiker nicht so recht wahrhaben wollen: die Qualität des Gleitsichtglases ist zum Teil sehr unterschiedlich. So gibt es "Schnäppchen-Angebote" für unter 200 Euro, während andere teilweise über 1000 Euro kosten.

Nur leider: von außen kann man keinerlei Unterschiede feststellen. Und auch wenn man die Gleitsichtbrille trägt, sind die "Sehunterschiede" meist nur schwer als "bessere Qualität" oder "schlechtere Qualität" zu identifizieren. denn in aller Regel sagen die Optiker: man braucht eine gewisse Eingewöhnungszeit, ehe man sich an die neuen Gleitsichtgläser gewöhnt hat. Nur? Wie lange soll die dauern? Wann weiß ich als Kunde, ob meine Augen sich nur noch an die "gute Qualität" gewöhnen müssen? Oder sind meine Augen ev. inzwischen perfekt gewöhnt, und nur die Qualität des Brillenglases ist fragwürdig?

Gleitsichtbrille ist Vertrauenssache

Kurzum: Der Kauf einer Gleitsichtbrille setzt Vertrauen in den Optiker voraus - und wer sich da nicht sicher ist, sollte sich die teure Investition erst einmal sparen. Stattdessen kann man einen vertrauenswürdigeren Optiker suchen - oder zunächst mit der "2-Brillen-Lösung" leben: eben eine normale Brille für die Fernsicht und eine Lesebrille für die Nahdistanzen.

Standard-Gleitsichtbrille mit einfachen Gläsern
Standard-Gleitsichtbrille mit einfachen Gläsern im Vergleich zu anderen Gleitsichgläsern

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